Stadtportrait

Schmallenberg, wie aus der Zeit gefallen

Schmallenberg ist mit ca. 25.000 Einwohnern eine liebens- und lebenswerte Mittelstadt im Herzen des Sauerlandes. Sie umfasst heute 84 Ortschaften und ist mit einem Stadtgebiet von rd. 303 km² die flächenmäßig größte kreisangehörige Gemeinde in Nordrhein-Westfalen. Ein Ort, der Tradition und Moderne in besonderer Weise perfekt vereint. In diesem Jahr feiert die Stadt ihr 50-jähriges Jubiläum zur Erinnerung an die kommunale Neuordnung vom 01. Januar 1975.

Dieser Anlass hat mich zu einer Fotoprojekt-Idee inspiriert: ein Stadtportrait mit Schwarzweiß-Fotos „wie aus der Zeit gefallen“. Hierbei kamen wieder meine alten Vintage-Objektive zum Einsatz – adaptiert an eine moderne DSLM-Kamera. Mit den alten Linsen entstehen Bilder, die nicht immer ganz perfekt sind. Aber genau diese kleinen unperfekten Seiten eines Bildes unterstreichen seinen Charme und in Schwarzweiß wirkt so eine Aufnahme zeitlos und manchmal auch mysteriös.

Blick über die Lenne auf die Mauer und die St. Alexander Kirche

Der historische Stadtkern von Schmallenberg ist geprägt von Fachwerkhäusern und urigen Gässchen. Entlang der Ost- und Weststraße gibt es zahlreiche kleine Geschäfte mit liebevoll zusammengestellten Sortimenten. Gemütliche Cafés, Bistros, Bars und Restaurants laden zum Verweilen ein. Viele mittelständische Betriebe haben hier ihren Sitz. Aber auch das international agierende Unternehmen FALKE prägt seit über 125 Jahren den Wirtschaftsstandort Schmallenberg.

Weststraße

Es gibt zwei parallel verlaufende Hauptstraßen – Ost- und Westraße – die durch fünf senkrecht angelegte Querstraßen verbunden sind.

Oststraße

Die FALKE KGaA in Schmallenberg stellt überwiegend Strumpfwaren her.

1975 – 2025 Stadt Schmallenberg

Unter dem Motto „1975 – 2025 Stadt Schmallenberg“ steht das diesjährige Jubiläum. Am 1. Januar 1975 wurden die zwölf ehemaligen Gemeinden Berghausen, Bödefeld-Freiheit, Bödefeld-Land, Dorlar, Fleckenberg, Fredeburg, Grafschaft, Lenne, Oberkirchen, Rarbach, Schmallenberg und Wormbach zu einer neuen Stadt zusammengeschlossen. Zum 50-jährigen Bestehen wurde ein Wappenturm am Rathaus installiert, der auf die Geschichte und den Zusammenschluss der ehemaligen Gemeinden hinweisen soll.

Wappenturm

Der Wappenturm am Rathaus stellt sowohl die historischen wie auch die aktuellen Verwaltungsstrukturen dar. Auf der historischen Seite sind dies neben den 12 ehemaligen Gemeinden, das Herzogtum Westfalen, der Kreis Meschede und das Amt Schmallenberg. Auf der aktuellen Seite sind dies die Stadt Schmallenberg, der Hochsauerlandkreis – welcher ebenfalls 50 Jahre alt wird – das Land Nordrhein-Westfalen und die Bundesrepublik Deutschland.

(Quelle Textauszug: WOLL-Magazin)

„Ehemaliges Amtshaus Unterm Werth 1“ – Aus Backstein errichtet 1895 – 1897, vergrößert 1922, umgebaut und erweitert 1993/94 zum heutigen Rathaus.

Hinter dem Rathaus befindet sich im Schmalen Haus seit 1985/86 der Sitz des Stadtarchivs. Das Schmale Haus ist eines der wenigen, das den großen Stadtbrand im Jahre 1822 überstanden hat.

Der große Stadtbrand im Jahr 1822

Am 31. Oktober 1822 reichte ein Funkenflug und günstige Windbedingungen aus, um die ganze Stadt in zwei Stunden in Schutt und Asche zu legen. Von 151 Häusern wurden 132 zerstört. Es blieben 19 Wohnhäuser und die Pfarrkirche erhalten. Deshalb wurde die Stadt völlig neu gebaut. Schmallenberg war eine Ackerbürgerstadt: Landwirtschaft prägte Leben und Stadtbild über Jahrhunderte. Die nach dem Stadtbrand errichteten Häuser wurden für Menschen und Tiere gleichermaßen gebaut. In ihnen wurde Vieh gehalten, Heu gelagert, das Gerät für den Ackerbau untergebracht und in einer separaten Milchküche Butter und Milch produziert und gelagert.

(Quelle Textauszug: Schmallenberger Touristik)

Nachfolgend einige historische Häuser des klassizistischen Städtebaus in Schmallenberg:

Ackerbürgerhaus 38/40 – einziges als Doppelhaus geplantes Gebäude des Wiederaufbaus von 1823-1825, mit sechsachsiger Gliederung der Fassade und doppelläufiger Freitreppe.

Historisches Haus in der Schmallenberger Straße „Oberer Hagen“.

Denkmalgeschütztes Bürgerhaus in der Weststraße 32.

Kapelle auf dem Werth

Die Kapelle auf dem Werth wurde 1682 von den Eheleuten Joannes Cordes und Maria Falcken nach einer Lenneflut gestiftet. Die kleine einschiffige, zweijochige Saalkirche enthält einen kleinen Barockaltar und ist Maria und Johannes dem Evangelisten geweiht. Am Standort der Kapelle wird die „Smalen Burg“, die Keimzelle der Stadt Schmallenberg vermutet. Direkt daneben befindet sich der alte Friedhof. Bis in die 1950er Jahre blieben die alten Gräber erhalten, dann wurde der Friedhof in einen kleinen Park umgewandelt. Einige wenige Grabsteine Schmallenberger Persönlichkeiten blieben erhalten.

(Quelle Textauszug: Schmallenberger Touristik)

Kunsthaus Alte Mühle

Eine zu dem rund 3 km entfernten Kloster Grafschaft gehörende Mühle wurde bereits im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt. Sie lag in unmittelbarer Nähe der Lenne außerhalb der Schmallenberger Stadtmauern und versorgte die umliegenden Bewohner mit Mehl und Öl. Die älteste erhaltene Bausubstanz der gegenwärtigen Mühle sind die teilweise aus dem 15. Jahrhundert stammenden Grundmauern. 1974 erwarb der Schmallenberger Maler und Künstler Hermann Falke die Alte Mühle. Er renovierte das Gebäude und richtete sich dort eine Werkstatt und Galerie ein. Heute dient das denkmalgeschützte Bauwerk dem eingetragenen Verein Freundeskreis kunsthaus alte mühle e.V.

(Quelle Textauszug: Wikipedia)

Synagogenstraße und Jüdischer Friedhof

Juden wohnten in Schmallenberg seit 1685. 1841 erhielten sie die bürgerlichen, 1850 die staatsbürgerlichen Rechte. Vom handwerken ausgeschlossen, trieben sie vorwiegend Handel. Gesellschaftlich waren die Juden seit mindestens 1860 gut in Schmallenberg integriert. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten ab 1933 begannen die Verfolgungen. Nach dem Krieg kehrten vereinzelt jüdische Überlebende zurück, darunter Hans Frankenthal, auf dessen Initiative an der Stelle der ehemaligen Synagoge eine Gedenktafel für die 36 von den Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern ermordeten Juden errichtet wurde. An die jüdischen Opfer des Holocaust erinnern auch 36 „Stolpersteine“ und in einem kleinen Wäldchen am Rande der Stadt gibt es einen jüdischen Friedhof, der heute als Baudenkmal ausgewiesen ist.

Gedenktafel in der Synagogenstraße

Jüdischer Friedhof

An der Wasserpforte

Schmallenberg war im Mittelalter eine Stadt der Handwerker und Kaufleute. Hier waren Schmiede, Bäcker, Schneider, Schuster und Wollweber tätig. Im 14. Jahrhundert war auch der Fernhandel nicht unbeträchtlich; davon zeugt die Tatsache, dass Schmallenberg als zugewandter Ort zur Hanse gehörte. Über das Osttor (Wassertor) erreichte man die Lenne, die mit Wasserkraft die Nieder- und Kloster-, sowie die Ober- und Stadtmühle antrieb. Dort ließen die Bürger ihr Korn mahlen.

An der Wasserpforte

Straße „Auf der Mauer“

Schmallenberg historisch und neuzeitlich

Schmallenberg entstand im Jahre 1244 als kleine Siedlung von Handwerkern und Händlern neben der „Smalen Burg“, welche vom Bischof von Köln zum Schutze des Klosters Grafschaft angelegt wurde. Beim letzten großen Stadtbrand 1822 wurden rund vier Fünftel der Gebäude zerstört. Danach wurde die Stadt neu aufgebaut. Dabei hat die Klassizistische Architektur mit ihren charakteristischen Merkmalen einen prägenden Einfluss auf das Stadtbild. Die vielfach äußerlich praktisch unveränderten Häuser prägen das einheitliche, gut erhaltene Stadtbild, dem Schmallenberg seinen Ruf als eine der schönsten Städte Nordrhein-Westfalens mit denkmalgeschütztem Stadtkern verdankt. (Quelle Textauszug: Broschüre Historischer Stadtrundgang Schmallenberg)

Blick vom Aberg auf die Stadt

Bilderrundgang

Es gibt in Schmallenberg so viele schöne Fleckchen und Sehenswürdigkeiten, wofür es sich lohnt, die Stadt zu besuchen. Ein paar Eindrücke habe ich mit der Kamera eingefangen und in einer Bildergalerie zusammengestellt.