Lustiges, Kurioses und Schönes am Wegesrand

Ab und zu entdecke ich auf meinen Rad- und Wandertouren Lustiges, Kurioses und Schönes am Wegesrand. Dem Ideenreichtum und der Kreativität der Sauerländer sind da keine Grenzen gesetzt. Manchmal sind es kleine und skurrile Dinge, die zum Schmunzeln anregen, wie beispielsweise das Schild auf dem nachfolgenden Foto.

„Vorsicht vor der Frau des Hauses…“ – gesehen in Wulwesort ツ

Unerwartete Dinge am Wegesrand, ungewöhnliche Kunstwerke, raffinierte Deko oder wunderschöner Blumenschmuck an Häusern lassen mich auf den Auslöser an meiner Kamera drücken. Manches zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht, aber manches stimmt mich auch nachdenklich. Zum Beispiel Gedenkstätten, die auf einmal mitten im Wald auftauchen, oder Orte und Begebenheiten, die aus der Vergangenheit erzählen. Einiges zeige ich in diesem Beitrag und in einer neuen Galerie, die nach und nach mit Bildern von den neusten und skurrilsten Entdeckungen erweitert wird.

Der Gartenzwerg am Rothaarsteig

Diesem kleinen Zwerg war es wohl im heimischen Garten zu langweilig. Eingebettet in ein Nest aus Moos mit Wiesenblumen ausgeschmückt, saß er einige Wochen vor einer Bank am Rothaarsteig und genoss die schöne Aussicht ins Lennetal. Gesehen zwischen Langewiese und Neuastenberg am Gerkenstein …inzwischen ist er wieder verschwunden.

Gartenzwerg am Rothaarsteig …gesehen in Neuastenberg am Gerkenstein ☺

Der Schluckspecht

Eine eher seltene Spezies in der Sauerländer Vogelwelt ist der Schluckspecht. Er gehört zu den sehr scheuen Spechtarten, die sich im oberen Lennetal angesiedelt haben und es bedarf etwas Glück, um ihn zu entdecken. Doch wer die Augen aufhält, kann ihn ab und zu sehen. Ein Exemplar lebt bereits seit vielen Jahren im Hohen Knochen bei den Jagdhütten und einen sehr scheuen Gesellen habe ich kürzlich in Westfeld am Wanderweg W1 entdeckt und fotografiert.

„Der Schluckpecht“ – gesehen in Westfeld am Wanderweg W1

Die Hühner-Guck-Bank

Wer in Westfeld schonmal durch die Dorfstraße gegangen ist, hat sie bestimmt gesehen oder sogar darauf gesessen – auf der Hühner-Guck-Bank. Hühnern beim Picken und Scharren zuzuschauen, kann durchaus eine meditative Wirkung haben.

„Die Hühner-Guck-Bank“ – gesehen in Westfeld

Das Holzstapel-Fenster

Hühner gucken kann man auch in Grafschaft. Dort gibt es am Kloster einen Holzstapel, in dem ein Fenster eingebaut ist. Im Winter habe ich ihn hübsch dekoriert am Weihnachtsbaumweg fotografiert und kürzlich liefen dort ein paar Hühner herum.

„Das Holzstapel-Fenster“ – gesehen in Grafschaft am Kloster

Die Teekanne im Blumenkasten

Wer nicht weiß, wohin mit seinem Meißen-Zwiebelmuster-Porzellan, der kann es ja im Blumenkasten dekorieren. Mir gefällt die Idee sehr gut. Übrigens kann man in Grafschaft und vielen anderen Dörfern im Schmallenberger Sauerland im Sommer ganz tollen Blumenschmuck an den gepflegten Fachwerkhäusern sehen – eine wahre Augenweide.

„Das Porzellan im Blumenkasten“ – gesehen in Grafschaft.

Der Pissebaum

Der sogenannte „Pissebaum“ ist ebenfalls eine Besonderheit in Grafschaft. Jahrzehntelang stand der abgestorbene Baumstumpf an einer Weggabelung oberhalb des Klosters. Leider fiel er den letzten Forstarbeiten im Herbst 2024 zum Opfer. Auf dem abgebildeten Schild kann man lesen, wie der Baum zu seinem Namen kam. ㋡

„Der Pissebaum“ – gesehen in Grafschaft

Die Bahnhofsuhr

In Winkhausen hängt an einem alten, maroden Holzschuppen eine doppelseitige Bahnhofsuhr. Zweifelsohne peppt die Uhr das trostlose Erscheinungsbild des Schuppens auf. Außerdem verfügt der kleine Ort schonmal über eine Bahnhofsuhr, sollte irgendwann das Schienennetz der Deutschen Bahn im Sauerland ausgebaut werden und Winkhausen einen eigenen Bahnhof bekommen. ㋡

„Die Bahnhofsuhr am Holzschuppen“ – gesehen in Winkhausen

Der Handweiser zum Mond

Die Erforschung des Mondes und seine Entfernung zur Erde wird von vielen Wissenschaftlern und Institutionen untersucht. Einige Schmallenberger haben die Entfernung zum Mond auf eine unkonventionelle Weise festgehalten, nämlich mit Handweisern. Ein Handweiser, der zum Mond zeigt, steht an der gleichnamigen Kreuzung „Mondhandweiser“ zwischen Schmallenberg und Bad Fredeburg und ein zweiter steht bei Hotel Störmann, gegenüber der St. Alexander Kirche in Schmallenberg.

„Der Handweiser zum Mond“ – gesehen in Schmallenberg in der Weststraße

Die Millionenbank

Manchmal liest man auf Wegweisern auch ganz interessante Ortsangaben, wie zum Beispiel Bierloch, Napoleon-Baum oder Millionenbank. Diese Bezeichnungen gehen auf besondere Ereignisse in der Vergangenheit zurück – zugetragen vor Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten. Das Bierloch und den Napoleon-Baum habe ich bereits in meinen letzten Beiträgen erwähnt, bzw. beschrieben. Aber woher hat die Millionenbank ihren Namen?

Viele Rothaarsteig-Wanderer werden diesen Ort kennen. Hier wurde nach dem ersten Weltkrieg eine Buche geschlagen, deren Wert durch die damalige Inflation Millionen betrug. Diese Millionen waren aber das Papier nicht wert, auf denen sie gedruckt waren, deshalb machte man im Handumdrehen aus der gefällten Buche eine Sitzbank. Heute befindet sich dort zusätzlich noch eine Schutzhütte. [Quelle: Wikipedia]

„Die Millionenbank“ – gesehen am Rothaarsteig bei Jagdhaus

Greitemann Stein

Nahe der Wanderstrecke 27 am Auergang unweit der SGV-Hütte Bracht und der Ortschaft Werntrop und schon jenseits der Saalhauser Gemarkungsgrenze findet man den Greitemann-Stein. Er trägt die Inschrift “Hier wurde Anton Greitemann am 16. September 1706 ermordet”. Dazu erzählt die Sage: Einst lebten in dem Dorf Menkhausen bei Dorlar zwei Fuhrleute. Der eine hieß Dorlsmann, der andere Greitmann. Wegen eines Eichenwäldchens hatten sie sich verfeindet, vertrugen sich aber nach einiger Zeit wieder miteinander. Eines Tages machten sie sich auf, um auf ihren Pferdekarren Holzkohle nach Köln zu bringen. Am Auergang legten sie eine Pause ein und unterhielten sich miteinander. Alsbald kam das Gespräch wieder auf das Waldgrundstück. Dabei gerieten sie in solche Erregung, daß sie handgreiflich wurden und Dorlsmann seinen Reisegenossen Greitemann erschlug. Dorlsmann nahm die Leiche mit nach Köln, um sie dort in den Rhein zu werfen, kam aber nicht dazu, weil er sich immer beobachtet sah. Deshalb mußte er den Ermordeten wieder mit auf die Rückreise nehmen und verscharrte ihn schließlich an der Stelle, an der heute der Greitemann Stein steht. Bei einer Treibjagd soll dann ein Hund die Leiche entdeckt haben. Später ging die Rede, auf dem Hofe des Mörders spuke es und beim Strohschneiden könne man den Kopf des Erschlagenen unter dem Messer hervorschauen sehen. [Quelle: bracht-werntrop.de]

„Greitemann Stein“ – gesehen am Auergang zwischen Werntrop und Bracht

Bilderrundgang

In meinem Archiv schlummern noch mehr solcher Fotos und es kommen auch immer wieder neue hinzu. Die nachfolgende Galerie wird nach und nach erweitert.